Energiewende(n) - Geschichte, Hintergründe, Visionen
Entspringt die Transformation von Energiesystemen tatsächlich nur aktuellen politischen Überlegungen? Gibt es in der Geschichte der Energieversorgung bereits gelungene Energiewenden? Diesen aktuellen Fragen geht die Ausstellung „Energiewende(n). Geschichte, Hintergründe, Visionen“ nach.
Mit dem Klimaschutzabkommen von Paris vereinbarten nahezu alle Staaten strenge Klimaschutzziele. Konkret gilt es, die Erderwärmung bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts auf unter zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Ära zu beschränken. Hierfür wird es erforderlich sein, Emissionen und Treibhausgase drastisch zu senken.
Allein bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausemissionen gegenüber 1990 um 55 Prozent reduziert werden. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, muss Energie so klimaschonend wie möglich bereitgestellt und so effizient wie möglich genutzt werden. Im Jahr 2025 soll der Anteil erneuerbarer Energie bereits bei 40 bis 45 Prozent liegen, um bis zur Jahrhundertmitte auf mindestens 80 Prozent anzusteigen.
Die Ausstellung thematisiert, wie komplex die Stromerzeugung und -verteilung in der Praxis ist. Strom ist eine leitungsgebundene Energie, die zur richtigen Zeit an den richtigen Ort gebracht werden muss. Sie muss rund um die Uhr zur Verfügung stehen, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr.
Ein großes Schaubild zeigt, warum es nötig ist, das Stromnetz auszubauen, wenn zunehmend dezentrale Erzeugungsanlagen Strom ins Netz einspeisen. An interaktiven Stationen lassen sich verschiedene Szenarien der Stromversorgung durchspielen. Dabei erfährt man, wieso Strom mit hoher Spannung über weite Strecken transportiert wird – und was passiert, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint.
Die Klimaschutzagentur der Region Hannover informiert anhand von Schautafeln über regenerative Energien und stellt wegweisende Projekte vor. Dazu zählen neben Solarenergie und Windenergie das Energie-Plus-Haus, das mehr Energie erzeugt, als es verbraucht und Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung, einer effizienten klimaschonenden Technologie. Abschließend wagt die Klimaschutzagentur einen Blick in die Zukunft ins Jahr 2050.
Somit zeigt die Ausstellung in einem chronologischen Abriss die Entwicklungen der vergangenen Jahrhunderte auf, informiert in Schlaglichtern über die Hintergründe der aktuellen Energiesituation in der Bundesrepublik Deutschland und lenkt den Blick auf innovative Zukunftsprojekte. Interaktive Stationen und Modelle vermitteln physikalische Prinzipien und verdeutlichen die Komplexität funktionierender Energiesysteme.
Die Ausstellung wurde in Kooperation mit Avacon Natur und der Klimaschutzagentur der Region Hannover erarbeitet und realisiert.